Bereits zum zwanzigsten Mal findet, veranstaltet von der Hochschule Bremen und der Senatorin für Finanzen der Freien Hansestadt Bremen, der Europäische Verwaltungskongress in Bremen statt.
In vier Foren sollen dabei die Anforderungen an eine zukunftsfähige Verwaltung erörtert werden:
Eine professionelle interne Kommunikation ist als Führungsinstrument eine wichtige Voraussetzung für das funktionierende Verwaltungshandeln. Nahezu alle Vorgänge und Abläufe in der Verwaltung basieren auf aktuellen und richtigen Informationen. Die Bereitstellung dieser Informationen erfolgt über unterschiedliche Werkzeuge und Instrumente. Durch die Veränderungen der Arbeitswelt und die neuen Anforderungen an Führungskräfte sind die bisherigen Informations- und Kommunikationswege aber nicht mehr ausreichend. Die Aufgabenverdichtung, die Dezentralisierung von Aufgaben und die fortschreitende Technisierung erfordern inzwischen eine umfangreichere und zielgenaue interne Kommunikation. Eine eingeschränkte Bereitstellung von Informationen und die unzureichende Weitergabe von Wissen führen häufig zu Problemen und Konflikten innerhalb einer Organisation und zwischen den dort tätigen.
Das Personal-Forum thematisiert die interne Kommunikation und unterstreicht ihre Bedeutung. Dabei geht es auch um die interne Kommunikation in Veränderungsprozessen.
Außerdem werden Praxisbeispiele vorgestellt, wie interne Kommunikation umgesetzt wird. Das Forum beantwortet die Eingangsfrage: Wie erhalten die Beschäftigten die richtigen Informationen?
Das Management der Veränderung von Organisationen ist zur Daueraufgabe geworden. Vor dem Hintergrund anhaltenden Konsolidierungsdrucks, gesellschaftlichen Wandels und einer medienbedingt rasant zunehmenden Informationsfülle wird das Organisationsmanagement in den Verwaltungen immer komplexer. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass klassische Organisationsstellen in Frage gestellt und eingespart werden. Veränderungsprozesse werden mehr und mehr auf fachliche Führungskräfte übertragen, die oftmals auf die Aufgaben des Change Managements nur unzureichend vorbereitet sind. Dies liegt auch in der (Fehl-) Einschätzung begründet, komplexe Veränderungen rational plan-, steuer-, und durchsetzbar zu machen. Im Forum Strategie und Steuerung wird diskutiert, was Menschen in Organisationen zu Veränderungen bewegt, wie sich erfolgreiches Organisationsmanagement in den letzten Jahren bereits verändert hat und wie moderne Strategien, Werkzeuge und Beratungsansätze aussehen können.
Die Bürgerkommune ist ehrenamtliches Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung in Netzen und mittels Netz, letztlich ist sie auch Bürgernähe der Verwaltung. Mehr Seniorinnen und Senioren in den Kommunen können und wollen einen ehrenamtlichen Beitrag zur Entwicklung der Zivilgesellschaft leisten – eine Chance zur Weiterentwicklung des solidarischen Miteinanders. Ernsthafte Legitimationskrisen im kommunalen Planungs- und Baugeschehens haben eine Neubesinnung in der Beteiligung der Bürger/innen als Experten/Expertinnen vor Ort erforderlich gemacht. Und digital gestützte soziale Netzwerke der Bürger/innen, über die Meinungsbildung betrieben und mobilisiert wird sowie eine Generation der „Digital Natives“, die im sehr hohen Maße über Smartphones und Tablets agieren, fordern die Städte, Gemeinden und Landkreise heraus. Politik und Verwaltung ist gefordert!
Auf dem 20. EVK erfolgt deshalb nicht nur eine Standortbestimmung zur Bürgerkommune, sondern es werden auch moderne konzeptionelle und praktische Weiterentwicklungen vorgestellt. Das Spektrum ist praxisorientiert und bietet die Chance, auch vom Anderen zu lernen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung von Verwaltungsarbeit und E-Government-Gesetzen richtet sich der Blick auch auf das Feld der Bürgerbeteiligung und Bürgernähe durch E-Government und neue Medien.
Eine effiziente Organisation der Verwaltungs-IT ist für die Umsetzung von modernem E-Government von grundlegender Bedeutung. Es gilt, Chancen und Risiken neuer Organisations-formen sowie Trends zu analysieren und dadurch die Erforderlichkeit des Verwaltungshandelns zu legitimieren. Um beispielsweise Nutzengewinne von Cloud Computing zu ermitteln, müssen auch die Fragen der Datensicherheit oder der Akzeptanz technischer Lösungen bereits vor einer Umsetzung beantwortet werden. Die Komplexität der Fragestellungen nimmt zu, während für die Beantwortung künftig weniger finanzielle als auch personelle Ressourcen zur Verfügung stehen. Interkommunale Kooperationsformen gewinnen vor diesem Hintergrund für die praktische Verwaltungsarbeit zusehends an Bedeutung. Ein besonders prägendes Beispiel sind dabei die Kooperationsformen im Bereich der Schul-IT. Die maßgebliche Frage lautet: „Wieviel Kooperation braucht IT?“. Im Forum E-Government sollen die wesentlichen aktuellen IT-Themen im Hinblick auf Nutzengewinne durch Kooperationen analysiert und Best-Practice Beispiele vorgestellt werden.